Es gibt keine Mitte. Da geht es ja schon los. Wenn die rechten Parteien CDU/CSU und SPD versuchen, sich als “Mitte” zu etablieren, dann ist der Begriff nichts mehr als eine leere Worthülse.
Und die Linksaußen-Kleinparteien sind Teil des Problems. CDU/CSU und AfD sind so stark, weil sie zweieinhalb Parteien haben. Die Linken sind so schwach, weil sie mehr Parteien als Mitglieder haben.
Ich kann das nicht mehr hören, sorry. Ein Tisch ist ein Tisch, punkt.
Links, Mitte, Rechts sind notwendigerweise relativ, im Auge des Betrachters und vereinfachend. Sonst könnte ich ja auch sagen, keine der aktuellen Parteien ist rechts, da keiner die Monarchie wieder einführen will. Selbst die AfD hätte in der Paulskirche wahrscheinlich links gesessen, mit so radikalen Ideen wie “deutscher Nationalstaat”.
Aber: du weißt, worauf ich hinaus will. Vom Standpunkt eines Kommunisten ist die SPD rechts, vom Standpunkt eines Neonazis links. Was jetzt? Sollen wir jedes Mal, wenn wir über Politik reden, 500 Seiten Manifest schreiben, weil sonst jemand sagt, “ähm, actschually, diese Partei ist nicht rechtsaußen, sie ist sozial konservativ, außer in LGBT-Fragen, dafür aber gegen Immigration, es sei den…”.
Am Ende des Tages müssen wir uns auf ein paar Begrifflichkeiten einigen, sonst können wir gar nicht mehr miteinander reden. Deswegen, verzeih mir wenn ich die Begriffe des “Systems” so übernehme, aber ich sehe keine Alternative um mit mir unbekannten Menschen diskutieren zu können. Du weißt, was gemeint war, ich weiß, was gemeint war.
Selbst die AfD hätte in der Paulskirche wahrscheinlich links gesessen, mit so radikalen Ideen wie “deutscher Nationalstaat”.
Ja, das stimmt. Andererseits: Das Hambacher Fest, Wendepunkt der Demokratiebewegung in Deutschland, war aus heutiger Sicht eine ziemlich rechte Veranstaltung mit all dem Glauben an einen starken deutschen Nationalstaat mit einem starken deutschen Volk. :-)
Am Ende des Tages müssen wir uns auf ein paar Begrifflichkeiten einigen, sonst können wir gar nicht mehr miteinander reden.
Ich weiß, dass das aus der Perspektive schon irgendwie Sinn ergibt. Das Blöde ist aber: Wörter haben eine Bedeutung. Wenn “links”, “Mitte” und “rechts” im politisch gemeinten Sprachgebrauch aber so ausgehöhlt wird, dass alles rechts von der Linken entweder immer noch links oder mittig oder rechts ist und also nichts davon zur Einordnung taugt, dann möchte ich mit diesem wiederholten Bohren in diesem Thema (tut mir leid, wenn das manchmal nervt) im Rahmen meiner Möglichkeiten darauf hinwirken, dass wir Begrifflichkeiten finden, die zu verwenden irgendeinen Sinn hat. Sonst kann man sie halt auch weglassen.
Ich verstehe deine Sichtweise, und in der Grundsache will ich auch gar nicht widersprechen. Das selbe Argument haben mir aber auch öfters hart rechte Menschen gebracht, als ich es gewagt hab, Rechtsextreme auch Rechtsextreme zu nennen: “Wer soll das denn definieren, die sind doch gar nicht rechtsextrem, außerdem, aus welcher Perspektive denn?!”
Aber zurück zum eigentlichen Argument: Ich würde sagen, dass fast alle Menschen die ich kenne und die sich selbst als definitiv “links” sehen, entweder die Linke wählen, oder (zB. weil die Linke in einer bestimmten Wahl eh nicht dran kommen würden) Grün mit Bauchschmerzen, aus genau dem von dir genannten Grund. MLPD, SGP und friends sind nun wirklich zahlenmäßig nicht wirklich relevant. Daher würde ich die vom Einfluss und damit auch den Möglichkeiten der Mitbestimmung her bei den anderen Kleinparteien wie Werteunion oder Bayernpartei her verordnen.
Wer es, in veränderlichen Gewichtsanteilen, verkackt hat, sind die großen Parteien von Grün bis Schwarz. Ob wir die jetzt Mitte nennen oder nicht ist eigentlich egal, die waren an der Macht und hatten als Einzige damit die Möglichkeit, es zu verkacken. Jahrzehnte voll mit Korruption, Inkompetenz und Populismus haben erst dazu geführt, dass rechtsextreme Thesen im Mainstream angekommen sind.
Ich würde sagen, dass fast alle Menschen die ich kenne und die sich selbst als definitiv “links” sehen, entweder die Linke wählen, oder (zB. weil die Linke in einer bestimmten Wahl eh nicht dran kommen würden) Grün mit Bauchschmerzen
Schwierig. Ganz, ganz schwierig. Lieber eine Partei wählen, die Politik für Reiche macht, weil eine Partei, die Politik für einen selbst macht, “nicht drankommen” würde? Wenn jeder, der sagt, die kommen ja eh nicht rein, sie wählen würde, wären sie mit großer Mehrheit drin.
Da würde ich doch lieber gar nicht wählen als meinen politischen Gegner mit meiner Stimme auch noch zu legitimieren. (Keine Sorge, das Fass “sollten Anarchisten überhaupt wählen?” mache ich jetzt an dieser Stelle lieber nicht auch noch auf, das habe ich an anderer Stelle schon ausführlichst behandelt.)
MLPD, SGP und friends sind nun wirklich zahlenmäßig nicht wirklich relevant. Daher würde ich die vom Einfluss und damit auch den Möglichkeiten der Mitbestimmung her bei den anderen Kleinparteien wie Werteunion oder Bayernpartei her verordnen.
Jetzt wirst du unfair. Die DKP (der die Linke wegen deren Öffnung für Bundeswehreinsätze zu rechts ist, während sie selbst der Linken zu links ist… hey, ich habe mir das auch nicht ausgesucht!) und die Bayernpartei haben tatsächlich Kommunalmandate. :-)
Aber ja, ich verstehe deinen Punkt. Aber das ist doch genau das, was ich meinte: Es gibt enorm viele linke Parteien ohne jede Chance, die trotzdem darauf pochen, dass alle anderen linken Parteien des Teufels sind. Ist es da verwunderlich, dass im Bundestag großteils Konservative (CDU/CSU, SPD, Grüne, AfD sowieso) herumsitzen? Die müssen ja nicht mal aktiv etwas machen, sondern eigentlich nur zugucken, wie die Linken sich immer weiter selbst verkleinern.
Mit richtig under falsch will ich hier gar nicht anfangen, und wenn wir das Fass Anarchismus aufmachen, sind wir morgen noch nicht fertig :)
Was ich eigentlich sagen will: eigentlich jeder Linke, den ich kenne, wählt eine “Mainstream”-Partei, aus genau dem Grund.
Aber “die linken Wahlstimmen verpuffen weil zu hohe Fragmentierung” halte ich zahlenmäßig für falsch. Mit 0,… % bundesweit reden wir hier über eine verschwindend geringe Menge.
Es gibt enorm viele linke Parteien ohne jede Chance
Ja, und es gibt enorm viele rechte Parteien ohne jede Chance. 1000 Leute mit einer sehr spezifischen Meinung mehr oder weniger zu haben machen den bundesweiten Braten nicht fett.
eigentlich jeder Linke, den ich kenne, wählt eine “Mainstream”-Partei, aus genau dem Grund.
Und genau darum ist die Bundespolitik nicht links, sondern “mainstream”-tauglich. Ich halte das für einen Bärendienst.
Mit 0,… % bundesweit reden wir hier über eine verschwindend geringe Menge.
Bei der letzten Bundestagswahl nicht rein kamen aus dem Lager der linken Parteien (dies unter Berücksichtigung obiger These, dass eh alles irgendwie “links” ist):
BSW (4,981 %)
ÖDP (0,1 %)
Tierschutzpartei (1,0 %)
(Wer Volt und Die PARTEI auch noch dazurechnen wollen würde: 1,2 % obendrauf. Die Kleinparteien mit 0,0% der Stimmen habe ich zu ignorieren beschlossen.)
Das macht in Summe etwas über 6 Prozent - oder etwas über 7,2, wie man’s halt rechnen möchte.
es gibt enorm viele rechte Parteien ohne jede Chance.
Stimmt, aber die chancenreichen rechten Parteien haben jetzt schon eine große Mehrheit im Bundestag. Seltsamerweise hört man von denen aber auch nicht jeden Tag, dass sie die einzig wahren rechten Parteien seien. Die (wahl)kämpfen vor allem gegen den politischen Gegner und nicht gegeneinander. Ursache und Wirkung?
Es gibt keine Mitte. Da geht es ja schon los. Wenn die rechten Parteien CDU/CSU und SPD versuchen, sich als “Mitte” zu etablieren, dann ist der Begriff nichts mehr als eine leere Worthülse.
Und die Linksaußen-Kleinparteien sind Teil des Problems. CDU/CSU und AfD sind so stark, weil sie zweieinhalb Parteien haben. Die Linken sind so schwach, weil sie mehr Parteien als Mitglieder haben.
Ich kann das nicht mehr hören, sorry. Ein Tisch ist ein Tisch, punkt.
Links, Mitte, Rechts sind notwendigerweise relativ, im Auge des Betrachters und vereinfachend. Sonst könnte ich ja auch sagen, keine der aktuellen Parteien ist rechts, da keiner die Monarchie wieder einführen will. Selbst die AfD hätte in der Paulskirche wahrscheinlich links gesessen, mit so radikalen Ideen wie “deutscher Nationalstaat”.
Aber: du weißt, worauf ich hinaus will. Vom Standpunkt eines Kommunisten ist die SPD rechts, vom Standpunkt eines Neonazis links. Was jetzt? Sollen wir jedes Mal, wenn wir über Politik reden, 500 Seiten Manifest schreiben, weil sonst jemand sagt, “ähm, actschually, diese Partei ist nicht rechtsaußen, sie ist sozial konservativ, außer in LGBT-Fragen, dafür aber gegen Immigration, es sei den…”.
Am Ende des Tages müssen wir uns auf ein paar Begrifflichkeiten einigen, sonst können wir gar nicht mehr miteinander reden. Deswegen, verzeih mir wenn ich die Begriffe des “Systems” so übernehme, aber ich sehe keine Alternative um mit mir unbekannten Menschen diskutieren zu können. Du weißt, was gemeint war, ich weiß, was gemeint war.
So, und jetzt können wir weiterdiskutieren.
Ja, das stimmt. Andererseits: Das Hambacher Fest, Wendepunkt der Demokratiebewegung in Deutschland, war aus heutiger Sicht eine ziemlich rechte Veranstaltung mit all dem Glauben an einen starken deutschen Nationalstaat mit einem starken deutschen Volk. :-)
Ich weiß, dass das aus der Perspektive schon irgendwie Sinn ergibt. Das Blöde ist aber: Wörter haben eine Bedeutung. Wenn “links”, “Mitte” und “rechts” im politisch gemeinten Sprachgebrauch aber so ausgehöhlt wird, dass alles rechts von der Linken entweder immer noch links oder mittig oder rechts ist und also nichts davon zur Einordnung taugt, dann möchte ich mit diesem wiederholten Bohren in diesem Thema (tut mir leid, wenn das manchmal nervt) im Rahmen meiner Möglichkeiten darauf hinwirken, dass wir Begrifflichkeiten finden, die zu verwenden irgendeinen Sinn hat. Sonst kann man sie halt auch weglassen.
Ich verstehe deine Sichtweise, und in der Grundsache will ich auch gar nicht widersprechen. Das selbe Argument haben mir aber auch öfters hart rechte Menschen gebracht, als ich es gewagt hab, Rechtsextreme auch Rechtsextreme zu nennen: “Wer soll das denn definieren, die sind doch gar nicht rechtsextrem, außerdem, aus welcher Perspektive denn?!”
Aber zurück zum eigentlichen Argument: Ich würde sagen, dass fast alle Menschen die ich kenne und die sich selbst als definitiv “links” sehen, entweder die Linke wählen, oder (zB. weil die Linke in einer bestimmten Wahl eh nicht dran kommen würden) Grün mit Bauchschmerzen, aus genau dem von dir genannten Grund. MLPD, SGP und friends sind nun wirklich zahlenmäßig nicht wirklich relevant. Daher würde ich die vom Einfluss und damit auch den Möglichkeiten der Mitbestimmung her bei den anderen Kleinparteien wie Werteunion oder Bayernpartei her verordnen.
Wer es, in veränderlichen Gewichtsanteilen, verkackt hat, sind die großen Parteien von Grün bis Schwarz. Ob wir die jetzt Mitte nennen oder nicht ist eigentlich egal, die waren an der Macht und hatten als Einzige damit die Möglichkeit, es zu verkacken. Jahrzehnte voll mit Korruption, Inkompetenz und Populismus haben erst dazu geführt, dass rechtsextreme Thesen im Mainstream angekommen sind.
Schwierig. Ganz, ganz schwierig. Lieber eine Partei wählen, die Politik für Reiche macht, weil eine Partei, die Politik für einen selbst macht, “nicht drankommen” würde? Wenn jeder, der sagt, die kommen ja eh nicht rein, sie wählen würde, wären sie mit großer Mehrheit drin.
Da würde ich doch lieber gar nicht wählen als meinen politischen Gegner mit meiner Stimme auch noch zu legitimieren. (Keine Sorge, das Fass “sollten Anarchisten überhaupt wählen?” mache ich jetzt an dieser Stelle lieber nicht auch noch auf, das habe ich an anderer Stelle schon ausführlichst behandelt.)
Jetzt wirst du unfair. Die DKP (der die Linke wegen deren Öffnung für Bundeswehreinsätze zu rechts ist, während sie selbst der Linken zu links ist… hey, ich habe mir das auch nicht ausgesucht!) und die Bayernpartei haben tatsächlich Kommunalmandate. :-) Aber ja, ich verstehe deinen Punkt. Aber das ist doch genau das, was ich meinte: Es gibt enorm viele linke Parteien ohne jede Chance, die trotzdem darauf pochen, dass alle anderen linken Parteien des Teufels sind. Ist es da verwunderlich, dass im Bundestag großteils Konservative (CDU/CSU, SPD, Grüne, AfD sowieso) herumsitzen? Die müssen ja nicht mal aktiv etwas machen, sondern eigentlich nur zugucken, wie die Linken sich immer weiter selbst verkleinern.
Mit richtig under falsch will ich hier gar nicht anfangen, und wenn wir das Fass Anarchismus aufmachen, sind wir morgen noch nicht fertig :)
Was ich eigentlich sagen will: eigentlich jeder Linke, den ich kenne, wählt eine “Mainstream”-Partei, aus genau dem Grund.
Aber “die linken Wahlstimmen verpuffen weil zu hohe Fragmentierung” halte ich zahlenmäßig für falsch. Mit 0,… % bundesweit reden wir hier über eine verschwindend geringe Menge.
Ja, und es gibt enorm viele rechte Parteien ohne jede Chance. 1000 Leute mit einer sehr spezifischen Meinung mehr oder weniger zu haben machen den bundesweiten Braten nicht fett.
Und genau darum ist die Bundespolitik nicht links, sondern “mainstream”-tauglich. Ich halte das für einen Bärendienst.
Bei der letzten Bundestagswahl nicht rein kamen aus dem Lager der linken Parteien (dies unter Berücksichtigung obiger These, dass eh alles irgendwie “links” ist):
(Wer Volt und Die PARTEI auch noch dazurechnen wollen würde: 1,2 % obendrauf. Die Kleinparteien mit 0,0% der Stimmen habe ich zu ignorieren beschlossen.)
Das macht in Summe etwas über 6 Prozent - oder etwas über 7,2, wie man’s halt rechnen möchte.
Stimmt, aber die chancenreichen rechten Parteien haben jetzt schon eine große Mehrheit im Bundestag. Seltsamerweise hört man von denen aber auch nicht jeden Tag, dass sie die einzig wahren rechten Parteien seien. Die (wahl)kämpfen vor allem gegen den politischen Gegner und nicht gegeneinander. Ursache und Wirkung?