Unionsfraktionschef Jens Spahn will Menschen, die einen Job ablehnen, das Bürgergeld komplett streichen. Auch bei Miet- und Heizzuschüssen will er kürzen.
Vermutlich nicht (auch wenn er das gerne hätte), aber halt garantiert Zwangsumzug in eine beschissene Gegend ohne Perspektiven.
Mal wieder ein perfektes Beispiel, dafür dass es einfach nur ums Arbeitslosen bashing geht, anstatt um konstruktive Problemlösungen.
Man kann generell durchaus diskutieren, in wieweit Mietübernahmen derzeit eventuell in manchen Teilen zu hoch sind und Vermietern zugute kommen. Die Lösung hierfür wäre jedoch massiv mehr sozialer Wohnungsbau.
Aber gerade im ersten Jahr macht es halt extrem viel Sinn Leute in ihrem gewohnten Umfeld zu halten. Das ist vermutlich eine der besten Maßnahmen, um die Chancen zu erhöhen die Zeit zwischen Jobs zu minimieren. Ein direkter Rauswurf würde vermutlich einfach zu mehr Ghettoisierung führen, was dann passender Weise Spahn’s Weltbild bestätigen würde, wenn sinch Orte bilden, an denensich einfach strukturell ärmere Schichten sammeln. Wobei es natürlich nicht als strukturelles Problem, sondern persönlicher Makel dargestellt würde.
Ernsthaft gefragt, in welcher Situation hat man dann eine so teure Wohnung? Es dürfte vor allem Berufseinsteiger betreffen und Menschen, die nach langer Arbeitslosigkeit erneut den Job verlieren.
Jop, genau diese beiden Gruppen.
Aber grundsätzlich ist es so, wenn Menschen sich eine neue Wohnung suchen müssen, haben sie weniger Zeit und Energie für die Jobsuche. Mal ganz abgesehen von Menschen, die größere Probleme haben, gewohnte Umgebungen zu verlassen. Es übt früher zusätzlichen Druck auf die Arbeitssuchenden aus und das wirkt sich negativ auf die Arbeitssuche aus.
All das, was gerade besprochen und “vorgeschlagen” wird, hat auch nur den Zweck, Arbeitslose zu schikanieren und die Angst vor Abstieg zu schüren, um damit eher schlechtere Jons angenommen werden. Du willst keine prekäre Beschäftigung annehmen? Pech, du wirst sanktioniert. Mit diesem Job, den du nach fast einem Jahr Arbeitssuche haben könntest, wird es sehr schwer, deine Wohnung zu bezahlen? Nimm ihn an oder du musst so oder so umziehen. Das sind asoziale Methoden.
Arbeiter und Arbeitslose waren in der Vergangenheit weitgehend nicht in der Lage, ihren Interessen entsprechend zu wählen, und die paar Prozent der Bevölkerung, die dann zusätzlich in “Problemvierteln” wohnen, werden daran kaum etwas ändern. Und damit sich etwas an der Regierungspolitik zum Positiven ändern, muss noch deutlich mehr passieren.
Die, die arbeitslos werden können haben ja einen Job. Denen wird gesagt, dass sie auf die “faulen” Arbeitslosen sauer sein sollen, weil die nicht wie sie 8 Stunden am Tag in irgendeinem Scheißjob hängen und trotzdem Geld kriegen. Leider frisst ein Großteil davon diese Propaganda, ohne die größeren Zusammenhänge zu erkennen und wählt Parteien, die Arbeitslosen das Leben so schwer wie möglich machen wollen.
Diese Motivation gibt es jetzt schon. Allen ginge es besser, wenn wir die “Ghettos” und sozial schwachen Bereiche fördern würden. Genau wie es allen besser ginge, wenn man in erneuerbare Energie investiert.
Stattdessen wollen einige Akteure die Bedingungen jetzt noch schlimmer machen.
Es geht ja nicht mal darum, dass man dort landen könnte. Wenn es auch den sozial schwachen Gegenden gut geht, dann sinken viele Kennzahlen von Kriminalität und die generelle Verschmutzung der Stadt. Die breite Masse profitiert von sozialer Gerechtigkeit.
Nein, und auch nicht das Ziel bei der Abschaffung der Regelung. Es ist nur meine Meinung zu Problemvierteln. Unabhängig von Spahn sollten sie nicht existieren.
Dqnn verstehe ich nicht, warum du diesen Nebenschauplatz in dieser Diskussion eröffnest. Dein erster Kommentar klang nach “Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, diese Regel abzuschaffen, weil dann tut sich vielleicht etwas gegen Ghettoisierung und Gentrufizierung.”
Gut, du hast jetzt erklärt, dass du das nicht so meinst, aber dann ist das halt eine andere Diskussion.
Weil das Argument gegen die Reform ist, dass ein Leben in den Wohngegenden nicht zumutbar ist. Wie können Menschen dort leben, wenn es unter dem Mindeststandard liegt, den wir akzeptabel finden. Das hätte ein zentrales Thema des Wahlkampfes sein müssen.
Nur weil dort Menschen leben, heißt das nicht, dass in diesen Gegenden zumutbare Zustände herrschen. Es gibt mehrere Beispiele, bei denen Menschen in als unbewohnbar eingestuften Gebäuden wohnen, weil sie sonst komplett wohnungslos wären.
Aber das wird sich nicht ändern, wenn wir die Rwgelung, im ersten Jahr des Bürgergeldbezugs keine Angemessenheitsprüfung der Wohnung durchzuführen, kippen, und deswegen ist diese Diskussion an dieser Stelle off topic.
Vermutlich nicht (auch wenn er das gerne hätte), aber halt garantiert Zwangsumzug in eine beschissene Gegend ohne Perspektiven.
Mal wieder ein perfektes Beispiel, dafür dass es einfach nur ums Arbeitslosen bashing geht, anstatt um konstruktive Problemlösungen. Man kann generell durchaus diskutieren, in wieweit Mietübernahmen derzeit eventuell in manchen Teilen zu hoch sind und Vermietern zugute kommen. Die Lösung hierfür wäre jedoch massiv mehr sozialer Wohnungsbau.
Aber gerade im ersten Jahr macht es halt extrem viel Sinn Leute in ihrem gewohnten Umfeld zu halten. Das ist vermutlich eine der besten Maßnahmen, um die Chancen zu erhöhen die Zeit zwischen Jobs zu minimieren. Ein direkter Rauswurf würde vermutlich einfach zu mehr Ghettoisierung führen, was dann passender Weise Spahn’s Weltbild bestätigen würde, wenn sinch Orte bilden, an denensich einfach strukturell ärmere Schichten sammeln. Wobei es natürlich nicht als strukturelles Problem, sondern persönlicher Makel dargestellt würde.
Dafür gibt es Arbeitslosengeld I.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosengeld_(Deutschland)
Es gibt Menschen, die kein Anrecht auf ALG1 haben.
Ernsthaft gefragt, in welcher Situation hat man dann eine so teure Wohnung? Es dürfte vor allem Berufseinsteiger betreffen und Menschen, die nach langer Arbeitslosigkeit erneut den Job verlieren.
Jop, genau diese beiden Gruppen.
Aber grundsätzlich ist es so, wenn Menschen sich eine neue Wohnung suchen müssen, haben sie weniger Zeit und Energie für die Jobsuche. Mal ganz abgesehen von Menschen, die größere Probleme haben, gewohnte Umgebungen zu verlassen. Es übt früher zusätzlichen Druck auf die Arbeitssuchenden aus und das wirkt sich negativ auf die Arbeitssuche aus.
All das, was gerade besprochen und “vorgeschlagen” wird, hat auch nur den Zweck, Arbeitslose zu schikanieren und die Angst vor Abstieg zu schüren, um damit eher schlechtere Jons angenommen werden. Du willst keine prekäre Beschäftigung annehmen? Pech, du wirst sanktioniert. Mit diesem Job, den du nach fast einem Jahr Arbeitssuche haben könntest, wird es sehr schwer, deine Wohnung zu bezahlen? Nimm ihn an oder du musst so oder so umziehen. Das sind asoziale Methoden.
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Vielleicht motiviert das ja die Bevölkerung, etwas zu tun, dass es diese Gegenden in der Stadt nicht mehr gibt? Irgendjemand wohnt ja dort.
Arbeiter und Arbeitslose waren in der Vergangenheit weitgehend nicht in der Lage, ihren Interessen entsprechend zu wählen, und die paar Prozent der Bevölkerung, die dann zusätzlich in “Problemvierteln” wohnen, werden daran kaum etwas ändern. Und damit sich etwas an der Regierungspolitik zum Positiven ändern, muss noch deutlich mehr passieren.
Es sollen ja nicht die was ändern, die in Problemvierteln wohnen, sondern alle, und insbesondere die, die arbeitslos werden können.
Schöne Vorstellung, aber extrem unrealistisch.
Die, die arbeitslos werden können haben ja einen Job. Denen wird gesagt, dass sie auf die “faulen” Arbeitslosen sauer sein sollen, weil die nicht wie sie 8 Stunden am Tag in irgendeinem Scheißjob hängen und trotzdem Geld kriegen. Leider frisst ein Großteil davon diese Propaganda, ohne die größeren Zusammenhänge zu erkennen und wählt Parteien, die Arbeitslosen das Leben so schwer wie möglich machen wollen.
Genau das ist das Problem. Und egal wie unrealistisch es ist, genau das Problem muss gelöst werden, wenn sich was ändern soll.
Diese Motivation gibt es jetzt schon. Allen ginge es besser, wenn wir die “Ghettos” und sozial schwachen Bereiche fördern würden. Genau wie es allen besser ginge, wenn man in erneuerbare Energie investiert.
Stattdessen wollen einige Akteure die Bedingungen jetzt noch schlimmer machen.
Und sie können es, weil die Mehrheit denkt, dass sie keine ernsthaften Probleme bekommt. Die Motivation hilft nicht, wenn sie nicht motiviert.
Es geht ja nicht mal darum, dass man dort landen könnte. Wenn es auch den sozial schwachen Gegenden gut geht, dann sinken viele Kennzahlen von Kriminalität und die generelle Verschmutzung der Stadt. Die breite Masse profitiert von sozialer Gerechtigkeit.
Wer meinst du denn, sollte da was genau tun?
Parteien wählen, die ÖPNV aufbauen und die Viertel anbinden. Dazu Stadtplanung, die die Minimalversorgung mit Lebensmittelläden und ähnlichem sichert.
Glaubst du wirklich, das wär das Ergebnis der Abschaffung der Regelung?
Nein, und auch nicht das Ziel bei der Abschaffung der Regelung. Es ist nur meine Meinung zu Problemvierteln. Unabhängig von Spahn sollten sie nicht existieren.
Dqnn verstehe ich nicht, warum du diesen Nebenschauplatz in dieser Diskussion eröffnest. Dein erster Kommentar klang nach “Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, diese Regel abzuschaffen, weil dann tut sich vielleicht etwas gegen Ghettoisierung und Gentrufizierung.”
Gut, du hast jetzt erklärt, dass du das nicht so meinst, aber dann ist das halt eine andere Diskussion.
Weil das Argument gegen die Reform ist, dass ein Leben in den Wohngegenden nicht zumutbar ist. Wie können Menschen dort leben, wenn es unter dem Mindeststandard liegt, den wir akzeptabel finden. Das hätte ein zentrales Thema des Wahlkampfes sein müssen.
Ich weiss, die Realität ist eine andere.
Nur weil dort Menschen leben, heißt das nicht, dass in diesen Gegenden zumutbare Zustände herrschen. Es gibt mehrere Beispiele, bei denen Menschen in als unbewohnbar eingestuften Gebäuden wohnen, weil sie sonst komplett wohnungslos wären. Aber das wird sich nicht ändern, wenn wir die Rwgelung, im ersten Jahr des Bürgergeldbezugs keine Angemessenheitsprüfung der Wohnung durchzuführen, kippen, und deswegen ist diese Diskussion an dieser Stelle off topic.